Sonne macht gute Laune und sorgt für eine attraktive Bräune. Aber nicht nur das: Mit dem richtigen Wissen kann man die UV-Strahlen auch für mehr Sauberkeit im Haushalt nutzen. Wir zeigen, wie man im Sommer die reinigende Kraft der Sonne richtig einsetzt und was man beachten sollte – denn auch die Sonne hat ihre Schattenseiten.
Frisches Bett dank Sonnenlicht: Milben grillen
Ein Horrorszenario für Allergiker: In einem Bett können sich Millionen von Milben, Wanzen und anderes Ungeziefer ansiedeln. Vor allem Milben schätzen die dunkle und feuchte Umgebung der Matratze. Doch was die Schädlinge gar nicht leiden: Sonneneinstrahlung! Helligkeit! Niedrige Luftfeuchtigkeit! Draußen ist Grillwetter? Perfekt: Ab mit der Matratze in die Sonne!
So gibt man Milben den Rest: Das Laken abziehen, anschließend die Matratze sorgfältig abbürsten und absaugen. Im Anschluss direkt in die Sonne stellen. Lässt man die Matratze bis zu drei Stunden in der Sonne, werden die meisten Milben und deren Eier von den UV-Strahlen abgetötet.
Durch die Prozedur bleibt die Matratze bis zu einen Monat milbenfrei. Doch Vorsicht: Matratzen aus Latex sollte man besser nicht in die Sonne stellen; Die UV-Strahlen können dem Material schaden.
Sauberes Trinkwasser dank UV-Strahlen
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Vor allem im Sommer sollte man pro Tag zwei bis drei Liter trinken. Häufig wird dann auf das Wasser aus dem Hahn verwiesen; Wie das Robert-Koch-Institut herausgefunden hat, kann jedoch auch deutsches Leitungswasser durch Krankheitserreger wie Legionellen verschmutzt sein. Die Sonne kann dann dabei helfen, die unsichtbaren Keime zu beseitigen.
Alles was man dafür braucht: Eine leere Plastik- oder Glasflasche und Sonnenlicht! Man suche sich also eine leere Plastik- oder Glasflasche und entfernt alle Etiketten. Nun füllt man so viel Wasser in die Flasche, bis dreiviertel voll sind. Anschließend ein paar Sekunden gut durchschütteln – dadurch entsteht Sauerstoff. Jetzt kann die Flasche bis ganz oben aufgefüllt und in die pralle Sonne gelegt werden. Liegt die Flasche zusätzlich auf einer schwarzen Unterlage, wird der entkeimende Prozess beschleunigt. Nach sechs Stunden im Sonnenlicht sollten alle Keime und Bakterien durch die UV-Strahlen abgetötet und das Wasser desinfiziert sein. Zum Wohl!
Lichtblick für dreckige Wäsche: Sonne entfernt Flecken
Wenn UV-Licht auf das nasse Kleidungsstück trifft, entsteht Wasserstoffperoxid. Der Stoff gilt heute vor allem als Hilfsmittel zum Aufhellen der Haare und ist auch bei Waschmitteln mit im Spiel. Wenn man seine feuchte Wäsche direkt in die Sonne hängt, kommt es zur Oxidation und somit zum Bleicheffekt: Die starke Sonneneinstrahlung greift die Farbmoleküle bzw. Schmutzpartikel an und zerstört diese.
Für das Bleichen in der Sonne sollte man nur weiße Wäsche auswählen – vor allem Wäsche aus Baumwolle und Leinen. Die nasse Kleidung einfach auf eine flache Oberfläche in die direkte Sonne legen und für ein paar Stunden dort liegen lassen. Sollten sich nach dieser Zeit noch keine Effekte zeigen, kann man mit ein paar Spritzern Zitronensaft nachhelfen.
Lieblingshemd vor dem Sonnenstich bewahren
Das wird knapp: Das frisch gewaschene Hemd muss zum selben Abend noch trocken werden. Natürlich ist die Verlockung groß, das Kleidungsstück direkt in die Hitze zu legen. Doch Vorsicht: In der Sonne trocknet Wäsche zwar schnell, kann jedoch auch Schäden hinterlassen!
Nasse Wäsche sollte man generell nicht zu lange in der Sonne lassen und sie abhängen, sobald sie trocken ist. Auf der Leine kann die nasse Wäsche nämlich schnell lästige weiße Streifen bekommen. Da in manchen Waschmitteln zudem optische Aufheller enthalten sind, kann dies bei zu starkem Sonnenkontakt zu gelben bis grünen Flecken oder sogar zum Vergilben führen. Tipp: Das Kleidungsstück einfach auf links drehen, sodass die Vorderseite von lästigen Linien verschont bleibt.
Auch auf dickere Wäschestücke sollte man achten: Wird die geliebte Picknickdecke unter der starken Sonneneinstrahlung zu sehr aufgeheizt, kann es zu Schimmelbildung kommen. Vor allem Textilien aus Frottee – wie z.B. Handtücher – können in der Sonne zudem schnell hart werden. Um das zu vermeiden, sollte man den Wäscheständer am besten unter einen Sonnenschirm stellen, damit das weiche Handtuch nicht zum Nagelbrett wird.
Schlierenfreier Durchblick – trotz Sonne
Wer seine Fenster bei strahlendem Sonnenschein putzt, wird im Nachhinein oft von nervigen Schlieren überrascht. Damit dies nicht passiert, sollte man beim Fensterputzen unter direkter Sonneneinstrahlung ein paar Punkte beachten:
Ganz wichtig ist: Zügig arbeiten! Die Schlieren entstehen durch die Mischung aus Waschlauge und Schmutz. Wird die Flüssigkeit nicht sofort entfernt, trocknet sie in Sekundenschnelle und hinterlässt Spuren. Zusätzlich sollte auf zu viel Spülmittel im Wasser verzichtet werden. Vollkommen ausreichend ist es, das Fenster mit einem herkömmlichen Abzieher abzuwischen. Hierbei ist es wichtig, in einem Zug von oben nach unten zu wischen, um Schlieren zu vermeiden.
Falls noch letzte Wassertropfen oder Wischspuren sichtbar sind, können diese mit Küchen- oder Zeitungspapier trocken gerieben werden.